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Autoleasing

Autor
Christian Bammert | Aktualisiert am 27. Mai 2020
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Was ist Auto-Leasing?

Der Leasingvertrag ähnelt einem Mietvertrag. Das Fahrzeug wird vom Leasinggeber (z. B. das Autohaus) erworben und Ihnen als Leasingnehmer gegen Zahlung zuvor vereinbarter monatlicher Raten zur Nutzung überlassen wird. Auch hier bleibt der Leasinggeber zwar Eigentümer des Wagens, der Leasingnehmer darf ihn aber nutzen. Je nach Vertrag müssen Sie dabei selbst für Kfz-Versicherungen, Wartungen, Reparaturen und Gewährleistungsansprüche sorgen – oder es ist in der Leasingpauschale inbegriffen.

Am Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit wird das Fahrzeug wahlweise wieder an die Leasinggesellschaft zurückgegeben oder gegen Zahlung einer vereinbarten Restsumme von Ihnen gekauft.

Unser Tipp: Bei Rückgabe des Fahrzeuges können je nach festgelegtem Restwert zusätzliche Nachzahlungen auf Sie zukommen – etwa durch Mehrkilometer. Zudem ist es, im Gegensatz zum Kredit, nur schwer möglich, den Leasingvertrag vorzeitig zu beenden.

So setzen sich die Leasingraten zusammen

Die monatlichen Leasingraten sind in der Regel geringer als beim Ratenkredit. Klassische Leasingverträge beinhalten einen Anzahlungsbetrag, einen festgelegten Restwert sowie eine feste Laufzeit des Leasinggeschäfts. Aus diesen drei Kriterien und dem Anschaffungspreis des Fahrzeuges errechnet sich die monatlich zu leistenden Leasingrate. Diese wird so kalkuliert, dass sie den Wertverlust des Kfz über die gesamte Vertragslaufzeit ausgleicht. Zudem werden meist Bereitstellungszinsen, Verwaltungskosten oder Zuschläge für Ausfallrisiken in den Leasingraten berücksichtigt.

Unser Tipp: Lesen Sie sich Ihren Leasingvertrag vor dem Unterzeichnen genau durch. Meist sind hier individuelle Vertragsmodalitäten enthalten – beispielsweise die Übernahme von Reparaturkosten oder die Begrenzung von Fahrkilometern pro Jahr.

Ihre Vor- und Nachteile durch Leasing beim Autokauf

Mittlerweile leasen auch immer mehr Privatkunden ihr Auto. Rund 20 Prozent der in Deutschland privat zugelassenen Autos sind Leasingfahrzeuge.

Beim Leasing geht der Wagen zwar in Ihren eigenen Besitz über und Sie können ihn im Alltag nutzen, Eigentümer bleibt jedoch der Leasinggeber – in der Regel, also Autohändler oder Leasingfirma.
Für die Nutzung fallen monatliche Gebühren an, am Ende der Laufzeit eines Leasingvertrags geht der Wagen dann wieder zurück an den Eigentümer. Alternativ können Sie ihn auch für eine festgelegte Summe selbst kaufen.

Vorteile beim Leasing: Besonders für Unternehmen und Selbstständige ist Leasing seit jeher eine sehr interessante Finanzierungsvariante, da sie die Kosten dafür in voller Höhe steuerlich geltend machen können. Zudem müssen gerade kleine und mittelständische Unternehmen nicht viel Geld in die Hand nehmen, um ihren Fahrzeugpool zu bestücken.

Für Privatkonsumenten ist die Höhe der Leasingraten entscheidend. Im Gegensatz zur Autofinanzierung über einen Kredit bleiben die Raten über die gesamte Laufzeit des Leasingvertrages gleich hoch. Auch schwankende Zinsen ändern daran nichts. So kann man auch auf Jahre hinaus sicher rechnen und planen.

Weiterer Vorteil: Leasingverträge laufen oft nur über drei oder vier Jahre. Hohe Werkstattkosten oder Verschleiß müssen Sie hier nicht einplanen. Auch um den Verkauf des Wagens brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Zudem können Sie Ihren Leasingvertrag sehr individuell gestalten – sowohl bei Laufzeit, Höhe und Häufigkeit der Zahlungen, als auch beim Restwert zum Vertragsende.

Nachteile beim Leasing: Grundsätzlich müssen Sie die Kosten für das Leasing mit den Kosten für den Kauf eines Neuwagens vergleichen. Bei hohen Rabatten auf den Listenpreis beispielsweise lohnt sich ein Leasinggeschäft für Privatkonsumenten finanziell nicht.

Darüber hinaus erwerben Sie als Leasingnehmer kein Eigentum am Wagen. Wenn Sie also das Auto nach einem Jahr eigentlich nicht mehr benötigen, können Sie dies nicht einfach verkaufen. Dazu muss der Leasingvertrag eine entsprechende Klausel enthalten – was längst nicht immer der Fall ist.

Ein weiteres Problem: Kleine Schäden, die beispielsweise durch Steinschläge oder normale Abnutzung im Alltag entstehen. Wenn der Vertrag endet und der Wagen wieder in den Besitz des Eigentümers übergeht, gibt es immer wieder Streit darüber, welche Form der Abnutzung normal ist und wie hoch die Kosten sein dürfen. Hier lauern zusätzliche Kosten für Sie Leasingnehmer.

Leasingverträge – wer bietet sie an?

Leasing ist als Finanzierungsvariante beim Autokauf eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs in Deutschland durchaus beliebt. Doch wer sind eigentlich die Vertragspartner des Leasingnehmers und mit wem schließen Sie letztendlich Ihren Vertrag ab? Neben den Leasingtöchtern der Autohersteller gibt es auch unabhängige Autoleasinggesellschaften.

Leasingtöchter der Autohersteller

Alle großen Autohersteller wickeln Leasingverträge in der Regel über deren konzerneigene Tochtergesellschaft ab. Diese Leasingtöchter arbeiten als eigenständige Bank und bieten neben Krediten oder Sparprodukten auch Leasing von Kraftfahrzeugen der jeweiligen Marke an. Neben den Autohäusern greifen die Autohändler auf diese Leasinggesellschaften zu.

Vorteil für Sie als privater Verbraucher: Alle Dienstleistungen zum Kauf und zur Autofinanzierung erhalten Sie aus einer Hand. Zudem sind die Leasingangebote jeweils genau auf das Kfz der gewählten Marke zugeschnitten.

Unser Tipp: Wünschen Sie beim Kauf und bei der Finanzierung den schnellen und bequemen Service aus einer Hand, sind Sie mit einem Leasingangebot der Tochtergesellschaft eines Autoherstellers gut beraten.

Freie Leasinggesellschaften als Alternative

Alternativ bieten auch freie Leasinggesellschaften individuell abgestimmte Leasingverträge beim Neu- und Gebrauchtwagenkauf an. Interessant für Privatkonsumenten kann auch das sogenannte Full-Service-Leasing sein. Es deckt neben der eigentlichen Finanzierung des Fahrzeugs weitere Serviceleistungen ab. So sind etwa auch Versicherungen, Wartungen und Inspektionen im Vertrag gut zu inkludieren.

Unser Tipp: Mit einem Full-Service-Leasingpaket lassen sich die gesamten Autokosten gut kalkulieren. Zusätzliche Kosten für die Instandhaltung oder Versicherung des Fahrzeugs fallen dadurch nicht mehr an.

Kilometerleasing oder Restwertleasing – was macht wann Sinn?

Möchten Sie einen Neu- oder Gebrauchtwagen leasen, haben Sie grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten: das Kilometerleasing und das Restwertleasing.

Kilometerleasing

Beim Kilometerleasing wird mit dem Leasinggeber eine Gesamtlaufleistung vereinbart. Es wird also im Vorfeld vertraglich festgelegt, welche Anzahl gefahrener Kilometer durch die Leasinggebühren während der finanziert sind.

Zum Ende Ihrer Vertragslaufzeit werden die tatsächlich gefahrenen Kilometer mit der vertraglich definierten Laufleistung vergleichen. Haben Sie diese überschritten, wird Ihnen eine Ausgleichszahlung pro überschrittenen Kilometer in Rechnung gestellt. Haben Sie bei Vertragsende dagegen weniger Kilometer zurückgelegt als vereinbart, haben Sie Anspruch auf eine ausgleichende Zahlung durch den Leasinggeber – auch diese Auszahlung orientiert sich am vertraglich festgelegten Satz pro nicht zurückgelegtem Kilometer.

Unser Tipp: Nach Ende der Laufzeit müssen Sie als Leasingnehmer das Auto in verkehrs- und betriebssicherem Zustand übergeben. Achtung: Hier entstehen oft Streitigkeiten über den Zustand des Wagens bei der Rückgabe.

Restwertleasing

Der Restwertleasing-Vertrag enthält einen kalkulierten Restwert des genutzten Autos nach Ende der Vertragslaufzeit. Dieser angenommene Restwert bestimmt auch die Höhe Ihrer Leasingraten. Auf Wunsch können Sie das geleaste Fahrzeug am Ende zum definierten Restwert auch kaufen.

Läuft der Leasingvertrag aus, wird auch hier der tatsächliche Fahrzeugrestwert ermittelt. Liegt dieser unter dem vertraglich vereinbarten Restwert des Autos, müssen Sie dem Leasinggeber einen finanziellen Ausgleich erstatten. Ist das genutzte Auto dagegen mehr wert als vertraglich kalkuliert, bekommen Sie als Leasingnehmer einen Anteil des Mehrerlöses zurück – meist 75 %.

Unser Tipp: Beim Restwertleasing tragen Sie als Leasingnehmer das sogenannte Restwertrisiko. Falls also das genutzte Auto bei Ende der Vertragslaufzeit nicht den kalkulierten Restwert erzielt, kann es teuer werden.

Leasing oder Ratenkredit: Was ist das Richtige für Sie?

Schnell und einfach den eigenen Traumwagen fahren. Günstige Leasing- und Kreditangebote machen das möglich – auch ohne ausreichend große Rücklagen für den Barkauf. Begeisterte Leasing-Anhänger schwören auf die langfristige Anmietung des Fahrzeugs, überzeugte Kreditkunden nehmen lieber einen Ratenkredit dafür. Für wen also lohnt sich Leasing und wann sind Sie mit einem Kredit für den Autokauf besser beraten?

Auch Privatkunden profitieren von Leasingverträgen

Leasingverträge laufen in der Regel drei bis vier Jahre. Wer das Auto privat nutzt, profitiert davon, stets ein neues Auto zu fahren – mit modernster Technik und kaum anfällig für Reparaturen. Somit sparen Sie sich die hohen Reparaturkosten, denn außer der regelmäßigen Wartung dürfte keine Instandsetzung anfallen. Privatkonsumenten, die das Kilometer-Leasings wählen und nicht mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr fahren, erhalten außerdem meist eine recht günstige Leasingrate.

Somit kann Leasing für Sie als Privatverbraucher durchaus interessant sein. Überschreitet man die vereinbarte Kilometerleistung beim Kilometer-Leasing, ist allerdings eine Nachzahlung fällig. Wird das Fahrzeug abgegeben, sind unter Umständen Kosten für Reparaturen von kleinen Dellen, Steinschlägen oder Kratzern zu zahlen. Alternativ kann das Auto zum Vertragsende gegen Zahlung der Restwertsumme übernommen werden. Wird der Wert des Fahrzeugs zum Ablaufdatum zum Beispiel aufgrund erheblicher Schäden nicht erreicht, ist ebenfalls eine Nachzahlung fällig.

Leasing bringt vor allem Gewerbekunden Steuervorteile

Leasing ist als Finanzierungsvariante besonders interessant für Selbständige und kleine und mittelständische Firmen. Sie können die Leasingraten sofort in voller Höhe steuerlich absetzen und Ihre Steuerzahlung reduzieren. Außerdem sinken die Investitionskosten für den Aufbau eines Fuhrparks erheblich. Statt kostspieliger Investitionen mindert die monatliche Rate den Gewinn und damit die Steuerlast. Außerdem vermeidet der Betrieb die Bindung von unnötigem Kapital in einem hochpreisigen Wagen. Üblicherweise empfehlen viele Steuerberater sogar die Wahl eines großen Firmenfahrzeugs mit teurer Leasingrate, um dadurch die Steuerzahlung zu reduzieren. Wer aus beruflichen Gründen repräsentieren muss, erreicht dies recht einfach mit einem Leasingfahrzeug der oberen Mittelklasse.

Autor
Redaktion Christian Bammert

Christian Bammert verantwortet Marketing & Vertrieb von CAPITALO und unterstützt unsere Kooperationspartner bei der Vermarktung ihrer Produkte. Christian arbeitet seit vielen Jahren in der Finanzbranche und hat sehr gute Kontakte zu Banken und Medien.

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