Lohnspiegel: Brutto-Netto-Rechner 2024 | Capitalo
Zum Inhalt springen

Brutto-Netto-Rechner

Autor
Christian Bammert | Aktualisiert am 28. Februar 2023
Weitersagen:

Bei einem Vorstellungsgespräch oder einer Gehaltsverhandlung mag sich ein Bruttolohn verführerisch anhören. Nach Abzug von Sozialabgaben, Steuern, Krankenversicherung und Co. sieht es aber schon ganz anders aus. Erst die Höhe des Nettogehalts verrät, wieviel am Ende des Monats wirklich auf Ihrem Konto landet und wie viel Ihnen zur Finanzierung Ihres Lebensunterhalts zur Verfügung steht. Doch um den Nettolohn richtig berechnen zu können, müssen viele individuelle Faktoren berücksichtig werden. Haben Sie zum Beispiel einen Ehepartner? In welche Steuerklasse fallen Sie? Steht Ihnen ein Kinderfreibetrag zu? Diese und viele weitere Fragen, machen es schwierig den Nettolohn ohne Hilfe zu berechnen. Ein Glück, dass es inzwischen smarte Brutto-Netto-Rechner gibt, die Sie dabei unterstützten.

Warum sollte man einen Brutto-Netto Rechner benutzen?

Mithilfe eines Brutto- Netto Rechners können Sie mit wenig Aufwand recht exakte Ergebnisse bekommen und das auch noch kostenlos. Das bedeutet, dass Sie sich bequem von Zuhause aus, über den Brutto-Netto-Vergleich ihren Nettolohn ausrechnen lassen können. Bei einem Vorstellungsgespräch oder einer Gehaltsverhandlung wird natürlich über den Bruttolohn verhandelt. Arbeitnehmer lassen sich dabei leider oft von dem hoch erscheinenden Geldwert beeindrucken. Nicht allzu selten entspricht das Nettoeinkommen, dann der Hälfte dessen, was man erwartet hätte. Nicht aber, wenn Sie dank dem Lohnrechner vorbereitet zu dem Gespräch erscheinen und genau wissen, welchen Bruttolohn sie fordern müssen, um den Nettolohn zu erhalten, den Sie benötigen, um Ihren Lebensunterhalt problemlos bestreiten zu können und sich noch möglichst ein Finanzpolster aufbauen können.

Exkurs: Der Bruttobetrag, den ein Arbeitnehmer erhält, ist übrigens nicht der Bruttobetrag, den ein Arbeitgeber bezahlt. Auf den Arbeitnehmer-Bruttolohn muss der Arbeitgeber noch weitere zusätzliche Abgaben zahlen – die so genannte Arbeitgeberbelastung. Damit der Arbeitgeber die Lohnsteuer, die er für den jeweiligen Arbeitnehmer abführen muss, berechnen kann, steht ihm das Verfahren der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) zur Verfügung. Das ist wie eine Art elektronische Lohnsteuerkarte, in welcher die Lohnsteuerabzugsmerkmale, wie z. B. Steuerklasse und Freibeträge aufgeführt werden.

Durch die Möglichkeit verschiedene Einstellungen für die Brutto-Netto-Berechnung zu verändern, können Sie Ihr Gehalt auch zu verschiedenen Bedingungen testen. Also zum Beispiel, wie es um Ihren Nettolohn stehen würde, wenn sich etwas an Ihrer Sozialversicherung ändert. Der Rechner kann darüber hinaus auch im direkten Vergleich die Auswirkungen unterschiedlicher Versicherungslösungen kalkulieren. So können Sie z. B. feststellen, ob sich ein Wechsel von der gesetzlichen zur privaten Krankenkasse für die gesamte Familie lohnt oder auch nicht. Oder aber, wenn sich zum Beispiel durch eine Heirat Ihre Lohnsteuerklasse ändert.
Wichtig: Benutzen Sie als Arbeitnehmer in Deutschland ausschließlich einen Brutto-Netto-Rechner für Deutschland, um ein zutreffendes Ergebnis zu erhalten.

Für wen eignet sich ein Brutto-Netto Rechner?

Mit dem Rechner kann man sein Brutto- oder Nettogehalt berechnen, sowie auch sein Monats- oder Jahresgehalt. Der Rechner ist besonders dann eine große Erleichterung, wenn der Brutto-Netto-Unterschied nicht einfach bestimmbar ist. Bei der Kompliziertheit unseres Steuer- und Abgabensystems sind das Angestellte, Arbeiter oder Pensionisten, also fast jeder. Auch für Beamte ist ein Lohnrechner interessant, weil sie in eine andere Steuerklasse zugeordnet werden, also weniger Steuern zahlen müssen und Sonderzahlungen erhalten. Als frisch verbeamteter ist es also auch sehr hilfreich die Beiträge aufgeschlüsselt zu sehen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie als Angestellter oder Arbeiter tätig sind können Sie dies in Ihrem Arbeitsvertrag nachsehen. Ein Brutto- Nettorechner bietet sich immer an, wenn es um das Thema Gehalt geht. Denn allein die Vergütungen in Jobausschreibungen werden meist als Brutto-Gehälter auf ein Jahr hochgerechnet angegeben. Mit diesen Angaben als Ausgangspunkt kann der Brutto-Netto-Rechner jedem Nutzer zeigen, wie hoch sein tatsächliches monatliches Netto-Gehalt ausfallen wird. Damit bekommt man für die Lebensplanung wichtige Informationen, denn man kann sehen, wie viel Geld tatsächlich monatlich zur Verfügung steht.

Was ist der Unterschied zwischen Brutto und Netto?

Unter dem Bruttobetrag versteht man die Vergütung, die zwischen einem Arbeitgeber und –nehmer vertraglich vereinbart wird. Da der Arbeitgeber vor Auszahlung der Vergütung die Lohnsteuer und Sozialversicherung abzieht und diese abführt, erhält der Arbeitnehmer nie das volle Bruttogehalt, sondern einen geringeren Betrag. Die Höhe der Lohnsteuer ist individuell. Grundsätzlich gilt also, je höher das Einkommen ist, desto mehr Lohnsteuer (im €-Gesamtbetrag) muss der Arbeitnehmer zahlen. Wieviel Prozent Lohnsteuern Sie aber von Ihrem Bruttolohn abgeben, hängt davon ab, in welche Lohnsteuerklasse Sie eingestuft werden.

-> Kleiner Exkurs zu den Steuerklassen

  • Lohnsteuerklasse 1: ledige, verwitwete oder geschiedene Arbeitnehmer
  • Lohnsteuerklasse 2: alleinerziehende Arbeitnehmer
  • Lohnsteuerklasse 3: verheiratete Arbeitnehmer mit Kind, für welches Elterngeld bezogen wird und wobei der Ehepartner gleichzeitig Steuerklasse 5 gewählt hat
  • Lohnsteuerklasse 4: verheiratete Ehepartner mit gleich hohem Einkommen
  • Lohnsteuerklasse 5: berufstätige Ehepartner, wobei der andere Ehepartner Steuerklasse 3 gewählt hat (Laut Koalitionsvertrag 2021 soll das Ehegattensplitten aber bald abgeschafft werden.)
  • Lohnsteuerklasse 6: alle Arbeitnehmer, die mehr als von einem Arbeitgeber Lohn beziehen
  • Lohnsteuerklasse 0: Arbeitnehmer die in Deutschland arbeiten, aber Ihren Wohnsitz im Ausland haben

In welcher Steuerklasse Sie sich befinden, zeigt sowohl Ihre Gehaltsabrechnung aber auch die Lohnsteuerbescheinigung, welche Sie von Ihrem Arbeitgeber für jedes Steuerjahr erhalten.

Zu den Sozialversicherungsbeiträgen gehören die Rentenversicherung, Arbeitslosen- und die Krankenversicherungsbeiträge. Die Kosten dieser Sozialversicherungen sind zum einen von dem sozialversicherungspflichtigen Entgelt und dem aktuellen Beitragssatz abhängig. Von ihrem Bruttolohn zahlen Arbeitnehmer nur die Arbeitnehmeranteile der Sozialversicherungen.

Sind Sie Mitglied einer Kirche, dann wird auch die Kirchensteuer als Ihr Arbeitnehmeranteil von Ihrem Bruttogehalt abgezogen. Wer aus der Kirche ausgetreten ist, muss entsprechend auch keine Kirchensteuer entrichten.

Bis 2021 wurde Arbeitnehmern auch ein Solidaritätszuschlag abgezogen. Seit 2021 müssen den Solidaritätszuschlag, welcher für die Finanzierung der Kosten der deutschen Einheit eingeführt wurde, nur noch Besserverdienende (ab einer Einkommensteuer von 16.956 € / 33.912 € insgesamt für Verheiratete Stand 2022), GmbHs, andere Körperschaften und Kapitalanleger, die ihren Sparerfreibetrag ausgeschöpft haben, bezahlen.

Das Nettogehalt ist somit immer niedriger als das Brutto-Gehalt. In der Regel wird als Nettogehalt das Netto-Monatsgehalt gemeint, das nach allen Abzügen auf Ihr Konto überwiesen wird. Das Jahresgehalt bildet sich aus der Summe der 12 Monatsgehälter zuzüglich zweier Sonderzahlungen. Die zwei Sonderzahlungen bestehen zum einen aus dem 13. Bezug, dem Weihnachtsgeld, und dem 14. Bezug, dem Urlaubsgeld.

Je nach Steuerklasse kann also der Brutto-Netto-Unterschied zum Beispiel wie folgt aussehen:

BruttoNetto
1.000 €850 €
2.200 €1.500 €
5.000 €3.000 €

Welche Angaben werden bei einem Brutto-Netto-Rechner benötigt?

Leider ist das deutsche Steuersystem nicht so einfach, dass man ohne weiteres Brutto-Netto-Rechnungen vergleichen kann. Steuern und Abgaben sind individuell, sodass Sie auch den Lohnrechner mit Ihren individuellen Angaben speisen müssen, um eine korrekte Berechnung zu erhalten. Persönliche Daten wie Name, volle Adresse etc. müssen Sie aber nicht angeben.

  1. Zunächst einmal muss das Jahr angegeben werden, denn in jedem Jahr können sich die Steuersätze ändern. Möchten Sie Ihr zukünftiges Gehalt bestimmen, könnte es demnach Abweichungen geben, wenn Sie das Steuerjahr 2018 als Basis nutzen.
  2. Im zweiten Schritt müssen Sie die Art der Berechnung auswählen, denn Sie können wie vorab erwähnt zwischen brutto oder netto und monatlicher oder jährlicher Berechnung wählen.
  3. Die Gehaltsberechnung hängt weiter davon ab, in welchem Rechtsverhältnis Sie sich befinden. Aus dem Grund müssen Sie Ihre Beitragsgruppe (Angestellter, Arbeiter oder Pensionist) angeben.
  4. Im weiteren Verlauf müssen Sie Angaben zu Sachbezüge machen. Den Gegenwert der Gegenstände aus dem Arbeitsverhältnis, der nicht in Form von Geld ausbezahlt wird, nennt man Sachbezug. Dazu gehört beispielsweise ein Firmenauto, ein Firmenhandy oder eine Dienstwohnung. Dieser kumulierte Wert muss von dem Arbeitnehmer monatlich versteuert werden und daher in der Gehaltsberechnung bedacht werden.
  5. Neben dem Sachbezug müssen auch lohnsteuerfreie Bezüge aufgezählt werden, wie zum Beispiel Trinkgelder oder die Benutzung von Einrichtungen des Dienstgebers.
  6. Die Nennung des Bundeslandes, in dem Sie arbeiten spielt ebenfalls eine Rolle, da es Einfluss auf die Höhe Ihres Gehalts haben kann.
  7. Eine weitere Angabe betrifft die Anzahl Ihrer Kinder und ob Sie Alleinverdiener sind oder nicht. Haben Sie ein Kind und sind Alleinverdiener, bekommen Sie einen Entlastungsbetrag – den „Alleinverdienstabsetzbetrag“ -, bei zwei oder drei Kindern erhöht sich der Betrag. Für jedes zusätzliche Kind gibt es einen weiteren Zuschlag. Auch Alleinerziehende in der Steuerklasse 2 dürfen von einem Entlastungsbetrag – dem „Alleinerziehendenentlastungsbetrag“ – profitieren. Diese staatliche Leistung soll zur finanziellen Unterstützung von Familien dienen. Der Entlastungsbetrag wird zusätzlich zu dem Jahresfreibetrag / Grundfreibetrag und einem Kinderfreibetrag gewährt.
  8. Zuletzt gibt es noch die Pendlerpauschale für diejenigen Arbeitnehmer, die einen langen Anfahrtsweg haben.

Zusammenfassung zu dem Gehaltsrechner

Nutzen Sie einen Brutto-Netto-Rechner, um eine genaue Vorstellung zu bekommen, wie viel Geld Sie im Monat zur Verfügung haben. Das hilft Ihnen bei bestimmten Gehaltsvorschlägen, die zunächst lukrativ aussehen können, abzuwägen, ob sie es denn auch tatsächlich sind. Zusätzlich kann der Lohnrechner nützlich sein, um ein Ziel-Brutto-Gehalt zu bestimmen, sodass Sie mit Ihrem Nettogehalt Ihre Lebenshaltungskosten decken können und Ersparnisse anlegen. Da die meisten Job-Angebote als Brutto- Gehälter ausgeschrieben werden, ist ein Brutto-Netto-Rechner bei jedem Jobwechsel oder einer Stellensuche unverzichtbar. Der Gehaltsrechner bietet daher eine einfache, kostenlose und bequeme Grundlage um Ihre Möglichkeiten vor dem Hintergrund Ihrer Bedürfnisse genau im Blick zu behalten.

FAQs

Gibt es einen Unterschied zwischen der Lohnsteuer und der Einkommensteuer?

Die Einkommensteuer ist sozusagen der Überbegriff für die Steuern, die auf ein Einkommen entrichtet werden müssen. Die Lohnsteuer ist eine Unterkategorie davon, welche nur für ein Angestelltenverhältnis gilt. Die Lohnsteuer behält der Arbeitgeber von dem Bruttogehalt des Arbeitnehmers ein und zahlt sie an das Finanzamt, um die jährliche Einkommenssteuer im Voraus zu begleichen. Selbstständige zahlen deswegen z. B. auch keine Lohnsteuer und fallen in keine Lohnsteuerklasse, da sie Einkommensteuer entrichten.

Was ist der Grundfreibetrag?

Damit deutsche Staatsbürger ihr Existenzminimum bestreiten können, ohne dass es durch Steuern gemindert wird, gibt es einen Jahresfreibetrag, welcher unversteuert bleiben darf. Stand 2023 beträgt der Grundfreibetrag 10.908 Euro und für Ehepaare insgesamt 21.816 €. Verdient also jemand weniger im Jahr als der Steuerfreibetrag angibt, dann muss keine Steuer entrichtet werden. Jeder € über diesem Betrag ist das zu versteuernde Einkommen.

Was ist der Übergangsbereich (die Gleitzone) bei Steuern?

Der Übergangsbereich, welche früher auch die Gleitzone genannt wurde, beschreibt das Lohnsteuerverhältnis des Midijobs, in welchem zwischen 520 und 2000 € brutto verdient wird. Bei dem Midijob ist man sozialversicherungs- und steuerpflichtig (im Gegensatz zum Minijob), gilt aber dennoch nicht als Voll-Angestellter.

Was ist die Beitragsbemessungsgrenze

Die Beitragsbemessungsgrenze bezieht sich auf die Abzüge für die gesetzliche Krankenversicherung. 2023 liegt diese Grenze bei 59.850 € im Jahr bzw. 4.987,50 € im Monat. Sind Sie also pflichtversichert, dann können die Beiträge für die gesetzliche KV nur bis zu dieser Beitragsbemessungsgrenze berechnet werden. Alles was Sie darüber hinaus verdienen, darf nicht herangezogen werden. (Der Zusatzbeitrag der KV ist übrigens unter „Sonderausgaben“ voll absetzbar.) Für die Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung gibt es eine andere Beitragsbemessungsgrenze, die von je nach Bundesland unterscheidet.

Bekommt man eine Steuererstattung, wenn man zu viel Lohnsteuer gezahlt hat?

Wenn man mehr Lohnsteuer gezahlt hat, als die tatsächliche Steuerpflicht betragen hätte, erhält man als Arbeitnehmer die Differenz als Steuerrückerstattung. Hat man zu wenige gezahlt, dann muss eine Nachzahlung erfolgen. Die Steuererstattung erhält man aber nicht automatisch, sondern nur, wenn man eine Steuererklärung eingereicht hat.

Weitersagen:
Autor
Redaktion Christian Bammert

Christian Bammert verantwortet Marketing & Vertrieb von CAPITALO und unterstützt unsere Kooperationspartner bei der Vermarktung ihrer Produkte. Christian arbeitet seit vielen Jahren in der Finanzbranche und hat sehr gute Kontakte zu Banken und Medien.

Ist dieser Beitrag hilfreich?
Bitte konkretisiere:

Dein Feedback ist anonym und wird nicht veröffentlicht.

Weitere Artikel